Die »Bürgerwerkstatt« in Chemnitz
Die Zukunft planen und sich weiter vernetzen – dieses Ziel hatten die fast 90 anwesenden Chemnitzer Gäste. Sie diskutierten kritisch und in einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre, wie Chemnitz bis 2030 noch lebenswerter gestaltet werden kann. Neben den Bürgerinnen und Bürgern waren als Gesprächspartner eingeladen: Frau Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, Herr Bürgermeister für Bildung, Soziales, Jugend, Kultur und Sport Ralph Burghart, Herr Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Dr. Frank Pfeil und Leiter des Polizeireviers Chemnitz-Nordost, Herr Knut Kunze.
Ein vieldiskutiertes Thema an den Tischen war der demografische Wandel und damit einhergehend der Fachkräftemangel, besonders unter den Lehrern und in der Pflege. Hierzu soll Attraktivität der Stadt Chemnitz, besonders in der Innenstadt, weiter erhöht werden. Die Teilnehmenden wünschen sich mehr Grünflächen, mehr Angebote besonders für die Jugend, und ein vielfältigere Restaurant- und Kneipenlandschaft.
Beim Ehrenamt wurde vielfach der Wunsch nach weniger Bürokratie und vereinfachten Antragstellungen vorgetragen. Viele Teilnehmer der Bürgerwerkstatt engagieren sich ehrenamtlich und wünschen sich eine Stärkung und eine höhere Würdigung des Ehrenamts, z.B. bei der Bereitstellung von stadteigenen Räumlichkeiten. Auch fühlen sie sich durch die Vielzahl an Auflagen in den letzten Jahren „ausgebremst“ in ihrer ehrenamtlichen Ausführung.
Beim Thema Integration wurde darauf hingewiesen, wie wichtig das Erlernen der deutschen Sprache ist. Gute Integration kann auch ein wichtiger Beitrag sein, um den Fachkräftemangel zu verringern, so die Gesprächsteilnehmer.
Bei der Verkehrsanbindung wünschten sich die Chemnitzer einen Ausbau der Bahnanbindung. Vordringlich sahen sie den Ausbaubedarf bei der Strecke nach Leipzig. Auch soll es bis 2030 mehr und bessere Fahrradwege geben.
Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete das Image der Stadt Chemnitz. Dieses wollen die Bürger verbessert sehen, da es oft nicht der Realität entspricht. Vorgeschlagen wurde, dass die Stadt moderner und stärker eigenständig nach außen kommuniziert, beispielsweise über die Sozialen Medien. Positive Geschehnisse könnten besser an die Öffentlichkeit getragen werden, denn schließlich positionierte sich eine Mehrheit gegen die Vorkommnisse im August letzten Jahres.
Dem Vertreter der Polizei wurde der Wunschnach mehr Präventionsangeboten mit auf den Weg gegeben. Auch war ein viel diskutierter Punkt die Kameraüberwachung im öffentlichen Raum und im ÖPNV. Dabei ging es verstärkt um die rechtlichen sowie die technischen Grundlagen.
Insgesamt waren sich die Anwesenden einig, dass vor allem Eigeninitiative gefragt ist, wenn sich etwas ändern soll. Nicht nur die Stadt und ihre Politiker sind gefordert. Die Mitte der Gesellschaft muss sich engagieren.